Als ihn die Sängerin und Moskauer Konservatoriums-Lehrerin Jelisaweta Lawrowskaja im April 1877 auf "Eugen Onegin" als Opernsujet hinwies, wurde Tschaikowsky sogleich von Alexander Puschkins Versen gefesselt, die ihm selbst schon Musik zu sein schienen. Bereits im Mai begann er mit der Vertonung des von seinem Schüler Konstantin Schilowskij eingerichteten Librettos. Eine merkwürdige Koinzidenz von Kunst und Leben ergab sich gerade zu dieser Zeit: wie Tatjana an Onegin, schrieb eine Studentin des Konservatoriums, Antonina Miljukowa, einen Liebesbrief an den überraschten Tschaikowsky. Um nicht kaltherzig wie Puschkins Onegin zu handeln, ließ er sich zu der überstürzten, unglücklichen Ehe hinreißen, die nach nur drei Monaten aufgelöst werden mußte. Noch vor "Boris Godunow" ist "Eugen Onegin" heute die international am meisten gespielte russische Oper.
Die im Festspielhaus Baden-Baden aufgezeichnete Produktion der European Union Opera ist eine Gemeinschaftsarbeit von Künstlern aus neunundzwanzig Städten der Europäischen Gemeinschaft; die Inszenierung stammt von dem international anerkannten Regisseur Nikolaus Lehnhoff, die Ausstattung von Markus Meyer. Die musikalische Leitung liegt in den für die Feinfühligkeit seiner Interpretationen russische Musik besonders geschätzten Dirigenten Gennadi Rozhdestvensky.
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