Nicht ohne Grund bezeichnete man Henri-Georges Clouzot häufig als den französischen Hitchcock, denn bereits mit seinem Debütfilm Der Mörder wohnt in Nummer 21 glänzte er durch sein hervorragendes Geschick in der Erzeugung von Spannungsmomenten. Sein zweiter Film DER RABE (1943) war seinerzeit ein kontrovers diskutiertes, von der deutschen Besatzung als antifranzösische Propaganda missbrauchtes und schließlich vom Militär lange Jahre unter Verschluss gehaltenes Werk, das nach Kriegsende ein Berufsverbot für Clouzot zur Folge hatte. Prominente Unterstützer wie Jacques Becker konnten jedoch bewirken, dass er ab 1947 wieder Filme in seinem Heimatland drehen konnte. Heute gilt DER RABE als einer der ersten Film Noirs sowie als historisches Dokument der Besatzungszeit in Frankreich.
Seine folgenden Filme verschafften Clouzot bald auch internationale Anerkennung und kommerziellen Erfolg. Mit Vorliebe analysierte und präsentierte der gefeierte Pionier des Film Noir in düsterer Atmosphäre das Abgründige im Menschen und setzte es brillant in Szene, unterstützt durch Schauspielstars wie Romy Schneider, Simone Signoret oder Serge Reggiani. Sein ehrgeiziges Meistwerk DIE HÖLLE konnte der Perfektionist Clouzot jedoch nicht mehr vollenden es scheiterte 1964 nach einem Herzinfarkt des Regisseurs. 2009 nahmen sich Serge Bromberg und Ruxandra Medrea des Archivmaterials an und verarbeiteten es gemeinsam mit neuen Interviews und nachgestellten Szenen zu der ebenfalls in der Edition enthaltenen Dokumentation DIE HÖLLE VON HENRI-GEORGES CLOUZOT.
FILME:
- Der Rabe (1943)
- Unter falschem Verdacht (1947)
- Seine Gefangene (1968)
- Die Hölle von Henri-Georges Clouzot (2009)
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