Die "Meistersinger von Nürnberg" sind Richard Wagners feierlichste Oper. Sie gelten als Festoper schlechthin. So ist es nicht verwunderlich, daß zur Einweihung oder Wiedereröffnung eines Opernhauses oftmals dieses Werk von Wagner zur Aufführung kommt. Auch die häufige Wiedergabe des strahlenden Vorspiels zu festlichen Anlässen ist im Charakter der Musik begründet. Gleichwohl gilt diese Oper als einziges Lustspiel neben den ernsten und symbolträchtigen Werken Wagners. Nach "Tristan und Isolde" die "Meistersinger" zu komponieren, ist wohl der größte Kontrast in der Operngeschichte und der Beweis für die Fähigkeit des Künstlers, jedem Werk einen spezifischen Ton zu geben.
Kaum ein anderes Werk in der Opernwelt ist politisch so belastet wie Wagners "Meistersinger von Nürnberg", das als Hitlers Lieblingsoper galt. Die Inszenierung von Götz Friedrich für die Deutsche Oper Berlin (Premiere 1. Mai 1993) setzt die Handlung in das zerbombte Nürnberg von 1945 und greift auf eindrucksvolle Weise diesen schwierigen Part der Rezeptionsgeschichte der "Meistersinger" auf.
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