Weltweit gab es in der Filmwelt wohl lange kein Phänomen mehr, das so viel Verblüffung und Staunen hervorgerufen hat wie die nigerianische home-movie-Industrie Nollywood, die sich seit Beginn der 90er Jahre entwickelt hat. Filme aus Nollywood erfreuen sich in ganz Afrika wachsender Popularität: Durchschnittlich 1400 Filme pro Jahr werden produziert fast ausschließlich für den afrikanischen Markt und mit einem Bruchteil der im Westen üblichen Budgets.
In Nigeria wurde nach dem Bürgerkrieg ein Großteil der Kinos zu Kirchen umgebaut. Dennoch hatten die Nigerianer, wie viele andere Menschen auf der Welt, ein starkes Bedürfnis Filme zu sehen. Filme, die sich stärker an ihrer Lebensrealität orientierten als die Billigware aus den USA oder dem Fernen Osten, die täglich über die afrikanischen Fernsehschirme flackerte.
Peace Aniyam-Fiberesima, die Gründerin und Vorsitzende der African Movie Academy, nimmt das Publikum mit zu Dreharbeiten, auf die Märkte und zu den Treffpunkten der Stars in der lebendigen Filmmetropole Lagos. Sie trifft Regisseure, Produzenten, Distributoren und Schauspieler. Alle verbindet die gemeinsame Vision, Afrikas Geschichte endlich aus afrikanischer Sicht zu erzählen.
Neuerdings entdeckt auch das Publikum im Westen die Filme aus Nollywood, die das von westlichen Medien erschaffene Bild des Kontinents neu aufrollen. Es ist an der Zeit, ein neues Kapitel der gegenseitigen Wahrnehmung aufzuschlagen.
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