Er bespritzte mich mit Säure Batteriesäure, beste Qualität und unverdünnt. Eine Sekunde brauchte er, um mein Leben zu zerstören. Eine Sekunde bloß. Diese erschütternden Worte stammen von einer jungen pakistanischen Frau, deren Gesicht von ihrem eigenen Ehemann entstellt wurde. Die Acid Survivors Foundation of Pakistan verzeichnet jährlich mehr als 100 Säure-Angriffe, die Dunkelziffer liegt weit darüber. Da die Attacken in den meisten Fällen auf das Gesicht abzielen, sind die körperlichen und seelischen Folgen dramatisch.
Die Regisseure Sharmeen Obaid-Chinoy und Daniel Junge haben sich in ihrem sensiblen Dokumentarfilm Saving Face Gebt mir mein Gesicht zurück diesem Thema angenommen und beschreiben den Leidensweg der betroffenen Frauen. Ihr Film begleitet den plastischen Chirurgen Dr. Mohammad Jawad, der viele Opfer von Säureattacken behandelt. Ihm gelang es, viele Gesichter weitgehend schönheitschirurgisch zu rekonstruieren und den Betroffenen wieder Selbstbewusstsein und Lebensqualität zu geben. Darüber hinaus beleuchtet Saving Face aber auch den Kampf der Opfer um juristische Gerechtigkeit in einem sich wandelnden Pakistan, das zunehmend den Ernst des Problems zu erkennen beginnt und mehr und mehr Täter für ihre grausamen Verbrechen verurteilt.
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