Mit Orfeo ed Euridice (1762) beginnt die Erfolgsserie des deutschen Komponisten Christoph Willibald Ritter von Gluck (1714 1787). Sie ist seine bekannteste Oper und seine erste große Reformoper (Uraufführung am 5. Oktober 1762 in Wien). Gluck bricht mit allen höfischen Konventionen der damaligen Kunstform der Oper. Er strebt Natürlichkeit und Einfachheit an und stellt diese Forderungen auch an seine Musik. Gluck befreit die Opera seria von den starren Zwängen, verzichtet auf die unnützen Verzierungen der Arien und ersetzt das Secco-Rezitativ durch Orchesterrezitative (Accompagnato). Es entstehen durchkomponierte Formen von nie dagewesener Dramatik. Die Dichtung gewinnt gegenüber der Musik an Bedeutung. Für die gesamte Operngeschichte ist Glucks Bedeutung nur mit der Claudio Monteverdis, Wolfgang Amadeus Mozarts und Richard Wagners gleichzusetzen.
Für die Aufführung (Oktober 1999) im Pariser Théatre du Châtelet entschied sich Gardiner für die berliozsche Bearbeitung von 1859. Der Texaner Regisseur Robert Wilson, einer der bekanntesten avantgardistischen Opernregisseure der Welt, faszinierte in dieser Insznierung mit Licht- und Bewegungszauber.
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