Bellinis Norma beinhaltet eine der eindrucksvollsten und zugleich schwierigsten Sopranrollen im gesamten Opernrepertoire, deren Ansprüchen nur wenige Sopranistinnen gerecht werden konnten. An erster Stelle sei Maria Callas genannt, als exzeptionelle Interpretin der Titelrolle. Eine stilistisch wegweisende Interpretation erhielt die Rolle und Bellinis Oper durch Joan Sutherland (1926 in Sidney geboren), der Protagonistin der hier vorliegenden Aufnahme vom August 1978, die am Sidney Opera House aufgezeichnet wurde.
1990 beendete La Stupenda , wie Joan Sutherland in den Fachkreisen genannt wurde, ihre Weltkarriere. Die gefeierte Inszenierung von Sandro Sequi, in Fiorella Marianis aufwendiger Ausstattung, konzentriert sich ganz auf das menschliche Schicksal einer Frau, die am Rande ihrer Existenz steht. Intelligent arbeitet er das wechselhafte Gefühlsleben der Priesterin heraus und zeigt somit die Vielschichtigkeit von Normas Charakter. Die ganze Dramatik des Bühnengeschehens überträgt sich in den Orchestergraben, und der Musikalische Leiter Richard Bonynge beweist einmal mehr seine Kompetenz für großes Musiktheater.
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