Die große Oper Les huguenots (Die Hugenotten) war einer der größten Opernerfolge des 19. Jahrhunderts; ihr Schöpfer galt als der bedeutendsten Komponist seiner Zeit und er wie seine Werke sind heute im Repertoire der Opernhäuser und im Bewusstsein der Musikliebhaber fast vergessen.
Die Hugenotten eröffneten 1858 den Neubau der Londoner Covent Garden Opera und gingen durch eine Aufführung an der New Yorker Metropolitan Opera von 1890 als Nacht der sieben Sterne in die Geschichte ein. In Deutschland wurde der Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten in Übersetzungen von Ignatz Franz Castelli (1837 Wien) und Charlotte Birch-Pfeiffer (1838 München) arg entstellt; eine Neufassung schufen Gustaf Gründgens und Julius Kapp (1932 Berlin). Für Aufsehen sorgte die Neuinszenierung durch John Dew, die 1987 an der Deutschen Oper Berlin herausgebracht wurde, und das Stück in einen zeitlichen und inhaltlichen Bezug stellte, in einer beklemmenden Aktualität auf die Bühne brachte. Schauplatz der Opernhandlung ist hier das geteilte Berlin; die Mauer symbolisiert die Trennung der beiden deutschen Staaten.
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