Der einst berühmte Schauspieler Ernst Stein ist 1968 aus Protest gegen den Einmarsch in die CSSR während einer Aufführung des »König Lear« von der Bühne abgegangen für immer. Gut zwanzig Jahre hat er in selbst gewählter Isolation in seinem Haus am Stadtrand von Berlin gelebt. Man sagt, er ist ein bisschen irre, und er spielt den Narren, der er zuweilen auch ist. Beschütz und umsorgt wird er hauptsächlich von Kindern und Jugendlichen aus der Nachbarschaft. Der alte Mann liebt Sara, eine Zwanzigjährige. Die gesellschaftliche Unruhe des Jahres 1989 bricht in seine abgeschlossene Welt ein. Tramper, Rebellen, Punker, Aussteiger nisten sich bei ihm ein, nehmen, was sie brauchen, verschwinden wieder. Eines Tages verschwindet auch Sara. Auf der Suche nach ihr gerät er in ein Polizeiobjekt, in dem junge Demonstranten schikaniert werden. Nach dem Fall der Mauer ist er allein zurück geblieben. Seine Todesvisionen zeigen ihn in Rom, die Katakomben hinab steigen konfrontiert mit seinem schlechten Gewissen: zwei desertierten Russen, denen er einst die Tür gewiesen hatte.
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