Über viele Kilometer bildet der Rio San Juan die Grenze zwischen Nicaragua und Costa Rica. In einer Region, die jahrzehntelang Schauplatz blutiger Konflikte war, arbeiten jetzt engagierte Menschen aus beiden Ländern für den Erhalt wertvoller Ökosysteme zusammen.SI-A-PAZ - "Ja zum Frieden" - heißt das Projekt zur engeren Verflechtung der zahlreichen nationalen Schutzgebiete, die sich wie eine Kette beiderseits des San-Juan-Flusses erstrecken.
Teil 1 - Der Nicaragua-See und der Rio San Juan:
Los Guatuzos, das Reservat am Südufer des Nicaragua-Sees, steckt voller Leben: Dreizehenfaultiere, Zischnattern, Kapuzineräffchen und Hunderte verschiedene Vogelarten sind hier zu Hause. Eine nicaraguanische Stiftung versucht, diese Urwaldperle zu schützen, gemeinsam mit den Bewohnern der Grenzregion.Auf den Solentiname-Inseln im Nicaragua-See leben einige Bauern schon seit langem auf schonende Weise von der Natur. Angeregt von Ernesto Cardenal, dem Priester und Dichter, bannen sie ihre Schönheiten mit Ölfarbe auf Leinwand und fertigen bunte Figuren aus Balsaholz an. Während der Zeit der Sandinisten sind ihre Werke weltberühmt geworden.Der Nicaragua-See ist das größte Süßwasserreservoir Mittelamerikas. In seinem Osten beginnt der Rio San Juan. Die Feuchtgebiete, Flüsse und Regenwälder, die sich auf beiden Uferseiten erstrecken, gehören zu zwei Ländern, aber einem Ökosystem. Klammeraffen, Königsgeier und Hellrote Aras sind hier zu Hause.
Teil 2 - Das Schutzgebiet Indio-Maiz und die Karibikküste:
Auf beiden Seiten des Rio San Juan ist der Soldatenara das Symboltier für die Rettung der letzten vom Menschen unberührten Wälder. In Costa Rica wird gerade der Maquenque-Nationalpark eingerichtet, in Nicaragua steht der größte zusammenhängende Primärwald Mittelamerikas als Biosphärenreservat Indio-Maiz unter Schutz.Die Lagunenlandschaft des San-Juan-Deltas ist ein Refugium für Manatis. Vermutlich leben die Seekühe hier sogar in großer Zahl. Sie könnten ein Magnet für Touristen werden. Doch nur wenige nicaraguanische Einheimische wissen, wo sie sich manchmal aufhalten.Der Tortuguero-Nationalpark an der costaricanischen Karibikküste gilt bereits als Musterbeispiel für Ökotourismus. Über 60 000 Besucher kommen jährlich. Nicht nur, um unter professioneller Führung nachts am Strand die Grünen Meeresschildkröten bei der Eiablage zu beobachten.
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