5-teilige Dokumentation über den Alltag von Organtransplantationen
Fast ein Jahr lang begleiten Autor Till Lehmann und Kameramann Lutz Hofmann Menschen, die auf ein Spenderorgan warten. Sie sind mitten drin im Alltag dieser Familien, im täglichen Hoffen zwischen Tod und Leben. Gleichzeitig ist das Team mit dabei, wenn Organmanager wie Frank-Peter Nitschke das Ende eines Lebens organisieren. Wenn auf den Intensivstationen des Landes ein toter Mensch zum Organspender wird. Das Kamerateam verfolgt die Organentnahmen und die Verpflanzung und beobachtet, wie sich das Leben danach für die transplantierten Menschen verändert.
Als ich aus der Narkose erwachte, war ich plötzlich ein Cybermensch. Vor 15 Monaten riß ein plötzlicher Herzstillstand Frank aus seinem normalen Leben. Einzige Rettung war ein künstliches Herz. Aus seinem Körper ragen nun fingerdicke Schläuche, verbunden mit Ventilen, Pumpen und einem Generator, die er seitdem auf einer kleinen Sackkarre hinter sich herzieht. Er ist Gefangener seiner Krankheit. Station vier des Berliner Paulinenkrankenhauses ist sein Zuhause. Seit 15 Monaten. Nur ein neues Organ kann sein Leben retten. Und so wartet er auf ein Spenderherz, darauf, dass jemand stirbt, um ihn zu erlösen. Einerseits will ich, dass dieses Warten endlich vorbei ist, sagt der 55jährige. Andererseits hab ich Angst vor dem Eingriff. Er ist einer von 750 Menschen, die im Bereich der Organisation Eurotransplant dringend auf ein neues Herz warten. Durchschnittliche Wartezeit: zwei Jahre. Manchmal auch drei. Doch für viele ist das zu spät. Sie sterben.
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