Wenn im April Millionen wilder Narzissen die Wiesen in Deutschlands westlichstem Mittelgebirge leuchtend gelb färben, lockt dieses einzigartige Naturereignis nicht nur die Menschen aus der Region an. Von Rangern des Nationalparks geführt, gehen sie dann auf Exkursion zu den Frühjahrsblühern. Ausgedehnte Eichen- und Buchenwälder, weite Hochflächen, von Flüssen tief eingeschnittene Täler, jahrhundertelang besiedeltes und landwirtschaftlich genutztes Offenland sowie mehrere Stauseen prägen das Bild von Nordrhein-Westfalens erstem Nationalpark. In seiner Anfangszeit wurde fast ein Drittel des Gebietes noch militärisch genutzt. Bis Ende 2005 befand sich auf der Dreiborner Hochfläche ein belgischer Truppenübungsplatz. Schon vor Jahren konnten hier Luchs und Biber wieder heimisch gemacht werden, ebenso der Uhu.
Wildkatzen gab es in der Region schon immer. Durch Fotofallen wissen die Forscher genau, wo sie sich am liebsten aufhalten: nicht nur im Wald und auf den Offenflächen, sondern auch in den Ruinen des Westwalls, wo zum Beispiel das Große Mausohr überwintert. In alten Baumhöhlen zieht der scheue Baummarder seinen Nachwuchs groß. Die abwechslungsreiche Landschaft südöstlich von Aachen bietet Rothirschen und Rehen ebenfalls ideale Lebensbedingungen. Von den klaren, sauberen Gewässern im Nationalpark profitieren Eisvogel, Frösche und Molche. Das vom nahen Atlantik geprägte Klima ist rau, und die vielen Flechten und Moose verraten, dass die Luft hier besonders gut ist.
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